Karfreitag und Ostern
„Frohe Ostern!“ Das hat doch sicherlich jeder von uns schon einmal im Geschäft oder Blumenladen gesagt bekommen, wenn wir am Donnerstag unsere letzten Feiertagseinkäufe gemacht haben – natürlich nur mit gefärbten Eiern im Gepäck. Oder mit weißen Eiern, anmalen kann man sie ja auch gut zu Hause. Wir Erwachsenen wissen ja, dass es nicht der Osterhase ist, der die Eier färbt und versteckt, sondern dass diese Aufgabe uns zufällt. Dennoch darf der Schokohase nicht fehlen.
Aber was hat es mit Ostern eigentlich auf sich? Und wurde Dir schon mal ein froher Karfreitag gewünscht? Warum haben wir freitags vor Ostern eigentlich frei? Und warum bilden sich die Christen ein, dieses Frühlingsfest als „ihr“ Fest zu behaupten?
Wann feiern wir Ostern?
Ostern ist immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond.
Das heißt in 2024:
- Frühlingsanfang: 20. März 2024
- Vollmond: 28. März 2024 (Gründonnerstag)
- Karfreitag: 29. März 2024 (Freitag, gesetzlicher Feiertag)
- Ostern: 31. März 2024 (Sonntag)
- Ostern: 1. April 2024 (Montag, gesetzlicher Feiertag)
Die Karnevalszeit endet mit dem Aschermittwoch immer 46 Tage vor dem Ostersonntag. Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Viele Menschen verzichten in dieser Zeit auf die unterschiedlichsten Dinge. Der Renner ist wohl der Alkohol, Süßes oder Fleisch. Manche fasten aber auch im übertragenen Sinne: Internet oder Social Media, Autofahren oder Fernsehen. Fasten wird dabei auch im Sinne von „etwas weniger tun“ gebraucht – also wird sich z.B. vorgenommen, nur eine Stunde am Tag das Handy zu nutzen. Häufig wird am Sonntag das Fasten gebrochen. Daraus entsteht auch die „40-tägige Fastenzeit“. Eigentlich sind es 46 Tage, aber die sechs Sonntage lässt man beim Zählen außen vor.
Die Woche vor Ostern nennt man die Karwoche. „Kar“ leitet sich ab vom althochdeutschen Wort „kara“, was so viel bedeutete wie Trauer oder Klage. Der sogenannte Karfreitag ist ein gesetzlicher Feiertag. An diesem Tag herrscht in Deutschland Tanzverbot. Es ist also nicht erlaubt, ausgelassen zu feiern.
Aber warum Klage? Ist Ostern nicht ein Fest der Freude, der Neuentstehung, des Aufbruchs?
Was feiern wir wirklich an Ostern – und was ist Karfreitag?
Kannst Du Dich noch an Weihnachten erinnern? An das Fest, an dem Gott uns seine Liebe in vollem Maße zeigt, indem er Jesus Christus als hilfloses Baby in diese vom Bösen durchdrungene Welt schickt, um uns nahe zu sein. Falls nicht, hier ist der Artikel noch einmal nachzulesen.
Jesus kam auf diese Welt, um zwischen Gott und den Menschen wieder eine Verbindung herzustellen. Diese war ja durch den Vorfall im Paradies, ganz am Anfang der Weltgeschichte, durchtrennt. Innerhalb seines ca. dreißig Jahre langen Lebens auf dieser Erde verkündete Jesus die gute Botschaft über den liebenden Gott, der die Verbindung zu jedem einzelnen Geschöpf wiederherstellen möchte.
Viele Menschen wurden durch die Predigten, Taten der Liebe, Heilungen und durch die Vergebung, die Jesus aussprach, berührt und verändert. Die jüdischen Anführer von damals, die in der Bibel „Schriftgelehrte“ oder „Pharisäer“ genannt werden, freuten sich nicht so sehr über Jesus. Immer wieder stellte er ihre Autorität infrage. Warf Langgeglaubtes scheinbar über den Haufen und verbrachte Zeit mit Menschen, die von den Juden gemieden wurden. Sie ärgerten sich darüber, dass Jesus nicht kam, um zu bestrafen, sondern um zu vergeben und zweite Chancen zu verteilen. Sogar den Menschen mit offensichtlichen Verfehlungen: Ehebrechern, Betrügern, Besessenen und Überheblichen.
Die Pharisäer und Schriftgelehrten ärgerten sich immer mehr über die „Gutmütigkeit“ und „Gesetzlosigkeit“ Jesu und planten, ihn umzubringen. Sie stellten ihm Fallen (in die Jesus nicht hineinfiel), machten ihn schlecht, klagten ihn an, erzählten Lügen über ihn. Sie hetzten das Volk so sehr auf, dass dieses am Ende lauthals seinen Tod verlangte. „Kreuzige ihn!“ war ihr Votum vor dem römischen Statthalter Pilatus. Und der hatte solch eine Angst vor dem drängenden Mob, dass er der Forderung nachgab und Jesus an die Soldaten zur Folterung und Kreuzigung auslieferte.
Jesus starb den übelsten Tod, den man sich vorstellen kann: Eine grauenhafte Folterung mit Dornenkrone und Peitschenhieben mit Widerhaken. Tragen des schweren Holzkreuzes auf seinem geschundenen Körper. Dann das Festnageln ans raue Kreuz. Und dann die Demütigung, als er bespuckt wurde und ihm die Kleider vom Leib gerissen wurden. Über alles hoch erhaben hing er – der scheinbare Schwerverbrecher – für alle sichtbar nackt am Kreuz, dem fürchterlichsten Folterinstrument der Geschichte.
Erinnerst Du Dich noch an den Text in der Weihnachtsgeschichte?
„Er, der Gott in allem gleich war und auf einer Stufe mit ihm stand, nutzte seine Macht nicht zu seinem eigenen Vorteil aus. Im Gegenteil: Er verzichtete auf alle seine Vorrechte und stellte sich auf dieselbe Stufe wie ein Diener. Er wurde einer von uns – ein Mensch wie andere Menschen.“
Jesus war Gott. Und doch verzichtete er auf seine Macht. Es wäre ein Klacks für ihn gewesen, allem ein Ende zu setzen. Er hätte sich wegbeamen können aus dem Kreuzverhör des Pilatus. Er hätte alle seine Peiniger mit einem Fingerschnipp tot umfallen lassen können. Er hätte das Holzkreuz in einen schönen Baum verwandeln können. Und er hätte vom Kreuz absteigen können. Doch er tat es nicht. „Er verzichtete auf seine Vorrechte.“ Aber warum? Warum lässt jemand so etwas mit sich machen, obwohl er unschuldig war und die Macht gehabt hätte, es zu verhindern?
Er tat es aus Liebe
Damit begann doch alles. Jesus war überhaupt nur geboren worden, um den Menschen seine Liebe zu zeigen. Um die Beziehung zu uns Menschen zu flicken.
Aber warum musste Jesus sterben? Wäre nicht ein anderer Weg möglich gewesen? Tja, das ist ein Geheimnis Gottes. Die Gleichung lautet: Sünde verdient den Tod. Er hatte entschieden, dass ein unschuldiges Wesen sterben muss, um stellvertretend die Schuld auf sich zu nehmen. Durch den Tod eines Unschuldigen wurde die Schuld gesühnt. Die Juden damals wussten das. Sie kannten alle Opferbräuche. Damals wurden regelmäßig Tiere zur Vergebung der Sünden geopfert (der Begriff „Sündenbock“ stammt aus dieser Zeit). Um durch das Blut die Verbindung zu Gott wiederherzustellen.
Und jetzt wurde Jesus zum lebendigen Opfer. Für ein Opfer das ein für alle Mal gilt. Tieropfer sind nicht mehr nötig, Jesus ist das Lamm, das geschlachtet wurde.
„Doch wegen unserer Vergehen wurde er durchbohrt, wegen unserer Übertretungen zerschlagen. Er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden wurden wir geheilt! Wir alle gingen in die Irre wie Schafe. Jeder ging seinen eigenen Weg. Doch ihn ließ der Herr die Schuld von uns allen treffen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt und gab keinen Laut von sich. Wie ein Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaft vor seinem Scherer verstummt, so machte auch er den Mund nicht auf.“
Jesus starb am Kreuz und wurde in ein Grab gelegt. Wäre hier die Geschichte aus, könnten wir alles, was Du zuvor gelesen hast, in die Tonne kloppen. Es wäre umsonst gewesen. Ein Gott, der stirbt und dann tot ist, ist unglaubwürdig. Wem könnte das schon helfen? Wenn Gott wirklich alle Macht hat, dann kann er doch nicht tot sein.
da kommt Ostern ins Spiel
Für die Christen ist der Ostersonntag der höchste Feiertag von allen. An diesem Tag feiern sie den Sieg über den Tod. Denn: Jesus ist nicht im Grab geblieben. Am Ostersonntag besuchten Frauen ganz früh das Grab, um traditionell den Leichnam einzubalsamieren. Sie hatten sich damit abgefunden, dass Jesus, Gott höchstpersönlich, tot war. Doch als sie zum Grab kamen, war es leer. Kein Jesus drin. Stattdessen begegnete er den Frauen und den Jüngern in Person. Sie sahen und erkannten ihn. Jesus ist auferstanden! Er lebt! Er ist nicht tot. Nur mit diesem Ereignis ergibt sein Tod einen Sinn. Der Tod ist besiegt – das Böse ist besiegt. Und der Böse ist besiegt.
Jeder Mensch, der daran glaubt, dass Jesus (für ihn) gestorben und anschließend auferstanden ist, erfährt Vergebung. Die Verbindung zwischen dieser Person und Gott wird dadurch wieder hergestellt, das Trennende verbunden. Als befreiter Mensch kann er sein Leben mit Gott gemeinsam gestalten.
Hier kannst du die Geschichte in der Bibel nachlesen: Neues Testament, Matthäusevangelium, Kapitel 26,17 – 28,20
Als proChrist e.V. möchten wir Menschen aller Generationen mit dieser Botschaft begegnen. Denn Gott wünscht sich nichts sehnlicher, als dass seine Geschöpfe mit ihm in Frieden leben. Ohne diese Trennung dazwischen.
Deshalb veranstalten wir zwischen Herbst 2024 und Herbst 2025 Hoffnungsfestivals: missionarische Events in vielen Städten im deutschsprachigen Raum, bei denen diese gute und befreiende Botschaft verkündet wird. Hier kannst Du mehr erfahren.
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